Methode

Das fühle ich! Das kann ich! Und so sind wir!

Grundlagen schaffen für ein gesundes Selbstbewusstsein

Jeder Mensch strebt von Geburt an danach, seine Potenziale zu entwickeln und sich selbst zu verwirklichen. Der Magic Circle ist eine simple, aber umso wirkungsvollere Methode, die emotionalen, sozialen und persönlichen Fähigkeiten der Kinder zu fördern. Und zwar in kleinen, dem Alter und Entwicklungsstand angepassten Schritten.

Die Förderung sozialer Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern ist ein zentraler Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Der Unterricht soll Alltagserfahrungen der Kinder aufgreifen, vertiefen und erweitern, um die Entwicklung übergreifender Kompetenzen zu fördern. Dies leistet der Magic Circle mithilfe der Methode des Kreisgespräches und der inhaltlich abgestimmten Themen sehr gut.

Durch den Magic Circle wird die Persönlichkeitsentwicklung in den folgenden drei Bereichen gefördert, die sich auch als Gliederungselemente im gesamten Handbuch wiederfinden: Wahrnehmung – Empfindung – Sensibilisierung (die emotionalen Fähigkeiten), Persönliche Kompetenz und Soziale Kompetenz.

Sich selbst auf die Spur kommen in der Begegnung mit anderen: So geht’s

  • Eine kontinuierliche Förderung, 1- bis 3-mal die Woche. Gerne auch täglich!
  • Vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Auch für zugewanderte Kinder und Jugendliche geeignet
  • Ein klarer Ablauf in vier Phasen, mit drei einfachen Regeln
  • In einer kleinen vertraulichen Runde mit 8 bis 12 Kindern
  • Begleitet von Ritualen, die Sicherheit schenken und das Gemeinschaftsgefühl fördern
  • Stärkt nachweislich sowohl die Schüler-Schüler-Beziehung als auch die Schüler-Lehrer-Beziehung.
  • Im Magic Circle stehen Wertschätzung, Authentizität und Akzeptanz im Mittelpunkt.

Ansätze zur Deeskalation und Vorbeugung von Aggressionen setzen auf Angebote zur Stärkung sozialer Kompetenzen sowie zur Förderung der Fähigkeit von Empathie anderen Menschen gegenüber. Dabei ist es wichtig, Kinder und Jugendliche darin zu fördern, kommunikative Fertigkeiten zu erwerben und sich entsprechende Kompetenzen in der Gruppe zu erarbeiten. Das setzt voraus, dass Kinder und Jugendliche eigene Gefühle und die der anderen wahrnehmen, als solche erkennen und in Worte fassen können. Nach Carl Rogers, dem Hauptvertreter der Humanistischen Psychologie, ist es wichtig, genau hinzuhören, was Menschen über sich selbst sagen und welche Begriffe sie dabei gebrauchen.

Entwicklungspsychologen, wie z. B. Franz Petermann, sagen: Es gibt persönliche Faktoren, die aggressives oder gewalttätiges Verhalten begünstigen. Dazu zählen u. a. Mangel an Selbstkontrolle, negatives Selbsterleben, hoher Stimulationsbedarf, Mangel an sozialer Kompetenz, Mangel an Empathie. Mit dem Magic Circle haben Sie eine Methode an Ihrer Seite, die genau da ansetzt – bei der Förderung der Grundlagen für einen konstruktiven Umgang miteinander (MiteinanderN)! Und dabei ist die Umsetzung so simpel wie genial – einfach magisch.

Ein Stuhlkreis der besonderen Art

Im Magic Circle dem anderen echt und unverfälscht begegnen

Die Stühle stehen im Kreis, in der Mitte liegt ausgebreitet das Magic-Circle-Tuch mit dem leuchtend grünen Logo. Stuhlkreise sind schon seit Langem aus Kindergärten, Schulen und Erwachsenengruppen nicht mehr wegzudenken. Ihre verbindende und anregende Dynamik ist durch keine andere Stuhlanordnung zu über- treffen. In einem Kreis bleiben wichtige Inhalte drinnen und Unbeteiligte draußen. So entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das Schutz und Halt bietet.

Im Magic-Circle-Stuhlkreis herrscht Gleichberechtigung. Alle sind auf Augenhöhe. Alle können einander sehen und nehmen die Stimmung der anderen wahr. Jedes Kind und auch die Lehrperson sagt etwas zu dem vor- gegebenen Thema. Jeder gibt etwas von seinen Ansichten, seinen Erfahrungen, seinen Gefühlen preis. Und jeder bekommt den Raum und die Zeit, die er dafür benötigt. Denn den eigenen Gefühlen auf die Spur zu kommen, ist gar nicht so einfach. Und wenn ein Kind niemanden anschauen möchte, weil es mit seinen Gedanken ganz bei sich ist und vielleicht nur sprechen kann, wenn es niemanden ansehen muss, dann hilft es, das ausgebreitete Tuch zu betrachten.

Das Magic-Circle-Tuch

Das Tuch in der Mitte als Ruhepol und Konzentrationshilfe

Das Magic-Circle-Tuch, das mit dem Logo und dem Ablauf des Magic Circle bedruckt ist, wird auf dem Boden ausgebreitet. Ringsherum stehen der Teilnehmerzahl entsprechend viele Stühle. Die Farben des Tuches sind bewusst gewählt. Sie fördern eine angenehme Atmosphäre. Das Logo leuchtet in Hellgrün. Grün wirkt harmonisierend, beruhigt und erfrischt zugleich. Der Untergrund ist blau. Diese Farbe fördert die Kommunikation und ist gut für den inneren Frieden.

Das Tuch, als Teil des Rituals, erfüllt aber noch einen anderen Zweck: Es bildet eine Mitte. Immer, wenn die Gedanken drohen abzuschweifen, wird man durch diese Mitte daran erinnert, warum man in dem Kreis sitzt. Die Mitte hilft somit dabei, sich zu fokussieren. Sie wirkt gleichzeitig beruhigend und gibt den Augen einen Punkt, den man als Teilnehmer anschauen kann, wenn man ganz bei sich sein möchte und niemanden anschauen mag.

Das Tuch ist Bestandteil unseres Materialpaketes, das Sie über das Bestellformular unter der Rubrik „Materialien“ anfordern können.

Die Rahmenbedingungen

Sehr kleiner Aufwand, große nachhaltige Wirkung

Magic Circle ist eine Methode zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, die kontinuierlich durchgeführt werden sollte. Idealerweise begleitet der Magic Circle die Kinder durch die Kindergartenzeit und durch die Schuljahre 1 bis 6. Alle benötigten Magic-Circle-Materialien, wie Handbuch, Magic-Circle-Tuch, Konzeptheft, Moderations- und Regelkarten und Emoticonkarten, erhalten Sie in unserem Shop bzw. als PDF.

Der Magic Circle ist eine sehr einfache, aber umso wirkungsvollere Methode, die mit überschaubaren Rahmenbedingungen auskommt. Er sollte regelmäßig 1- bis 2-mal die Woche, gerne auch täglich durchgeführt werden. Bei einer Gruppengröße von 8 bis 12 Kindern dauert der Magic Circle jeweils 10 bis 20 Minuten. Bitte beachten Sie, dass die Klasse für den Magic Circle geteilt werden muss. Wie man das am besten macht, hängt on Ihren individuellen schulischen Bedingungen ab. Wir haben ein paar Varianten unter „Möglichkeiten der Gruppenbildung“ aufgelistet, die sich dafür bewährt haben.

Viele pädagogische Kräfte nutzen gerne eine Klangschale oder Klangglocken, um einen klaren Beginn und ein eindeutiges Ende der jeweiligen Magic-Circle-Runde setzen zu können. Diese Dinge sind nicht in unserem Sortiment enthalten.

Die vier Phasen

Grundlagen schaffen für ein gesundes Selbstbewusstsein

Der Magic Circle verläuft in vier Phasen. Der Ablauf ist einfach, klar strukturiert und für alle Beteiligten leicht zu erfassen. Zur Unterstützung sind die vier Phasen auf dem Magic Circle Tuch aufgedruckt. Zusätzlich gibt es sprachfreie erklärende Illustrationen.

Der Magic Circle wird von einer Lehrperson, einer sozialpädagogischen Fachkraft oder einer erfahrenen Schülerin bzw. Schüler geleitet. Diese kennt sich mit dem Ablauf aus und ist dafür verantwortlich, dass die Regeln des Magic Circle eingehalten werden.

Zu Beginn der Runde wird das Magic Circle Tuch ausgebreitet. Ab jetzt gelten die Regeln des Magic Circle. Die Gruppenleitung stellt das Thema, das sie ausgewählt hat (aus dem Handbuch oder ein eigenes Thema), den Kindern vor.

Um den Kindern den Einstieg zu erleichtern, kann es hilfreich sein, wenn die Gruppenleitung das Thema et- was näher erläutert. Damit jedes Kind Zeit zum Überlegen hat, hat es sich bewährt, eine Nachdenkphase dazwischenzuschalten. Hierfür können eine Klangschale bzw. Klangglocken angeschlagen werden (nicht in unserem Sortiment enthalten) oder alle schauen nach unten auf das Tuch. Jedes Kind und auch die Lehrperson gehen in sich, begeben sich gedanklich in die Situation. Wenn der Ton verklungen ist oder alle wieder in die Runde schauen, beginnt die 2. Phase.

Der Magic Circle ist wie ein geschützter Raum. Hier sind viele der gewohnten schulischen Regeln, Verhaltensmaßnahmen und Erwartungen außer Kraft gesetzt. „Jeder sagt was“, aber ohne Druck und ohne Bewertung. Eine Frage aus dem Bereich „Gute Gefühle“ lautet beispielsweise: „Ich kann etwas besonders gut …“

Die Kinder und die Lehrperson sprechen einer nach dem anderen das aus, was für sie bei diesem Thema wichtig ist. Alle anderen hören aufmerksam zu, nehmen die Worte und auch den Klang der Stimme und die damit verbundenen Emotionen wahr. Alles bleibt so stehen, wird nicht hinterfragt oder bewertet.

In der dritten Phase sucht sich jedes Kind einen Beitrag eines anderen Kindes aus (am besten einen Beitrag, der noch nicht gespiegelt wurde) und gibt diesen, ganz wichtig!, mit eigenen Worten wieder. Auch hierbei gilt die Regel: „Das, was jemand sagt, ist okay“. Es erfolgen demnach keine Richtigstellung, Fragen oder Diskus- sion. Die Gruppenleitung achtet in diesem Schritt darauf, dass der Beitrag jedes Kindes gespiegelt wird. Auch wenn das Kind es nicht so gesagt hat, ist es von Bedeutung, es so stehen zu lassen, nicht zu korrigieren. Denn das ist die Wahrnehmung der anderen. Darum geht es in diesem Schritt: um die Wahrnehmung der anderen und um das Fremdbild von sich. Hinzu kommt die Wertschätzung durch die anderen. Dadurch, dass der eigene Beitrag gespiegelt wird, erlebt das Kind eine Bestätigung und Achtung der eigenen Person.

Im letzten Schritt des Magic Circle zieht die Gruppenleitung ein kurzes Fazit. So wird noch einmal das Thema genannt, abgerundet und der Magic Circle zu einem guten Abschluss gebracht. Dabei ist es wesentlich, dass die Lehrperson nichts bewertet, keine Beiträge wiederholt oder einzelne hervorhebt. Denn dies käme einer Bewertung gleich.

Die Gruppenleitung setzt dann z. B. mit dem erklingenden Ton der Klangschale oder der Klangglocken den offiziellen Schlusspunkt dieser Magic-Circle-Runde.

Die Regeln: Was ist erlaubt? Was ist nicht erlaubt?

Drei einfache Regeln schaffen ein Klima förderlicher psychologischer Bedingungen

Der Magic Circle besticht durch seine Klarheit und durch seine Einfachheit. Dies gilt ebenso im Bereich der Regeln. Es gibt nur drei einfache Regeln, die für einen guten Ablauf des Magic Circle sorgen.

Wenn man dieser Methode zum ersten Mal begegnet, ist es unter Umständen schwer, diese Regeln einzuhalten. Weil der eigene Impuls, sich einzubringen oder dazwischenzurufen, zu groß ist. Hier ist das Fingerspitzengefühl der Gruppenleitung gefragt, eine ruhige, wertschätzende Atmosphäre zu schaffen und trotzdem, falls nötig, an die Einhaltung der Regeln zu erinnern. Diese besondere Atmosphäre ist so wichtig, damit die Kinder sich öffnen können, um ihren eigenen Gefühlen und Gedanken auf die Spur zu kommen.

In den Phasen 2 und 3 benötigen Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten mit der Sprache haben, möglicherweise Unterstützung. Dies kann z. B. durch vorformulierte Satzteile erfolgen, die von dem Kind ergänzt werden.

Hier können auch die Erklär-Illustrationen für die Regeln als sprachunterstützendes Material eingesetzt wer- den. Dazu wurde je ein Set für Kinder und Jugendliche entwickelt. Die Erklär-Illustrationen finden Sie im Handbuch.

Zuhören, wahrnehmen, wertschätzen

Alle Teilnehmer des Magic Circle hören der sprechenden Person aufmerksam zu. Diese Regel ist in allen Gesprächssituationen üblich und sehr sinnvoll. Sie ist somit für alle Beteiligten gut nachvollziehbar. Allerdings sind in einem Gespräch durchaus Rede und Gegenrede üblich. Ein munteres Hin und Her. Deshalb unterstreicht diese Regel im besonderen Maße, dass beim Magic Circle auch eine offene empathische Grundhaltung der Hörenden im Vordergrund steht.

Das bedeutet, dass die Hörenden versuchen sollen, sich in die Situation der sprechenden Person hineinzuversetzen. Es geht darum, nicht sein eigenes Wissen und seine eigenen Fähigkeiten einem anderen zu unterstellen, sondern in der Lage zu sein, die Situation aus der Sicht des anderen zu sehen, die Perspektive zu wechseln. Diese Fähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche soziale Integration.

Nichts wird bewertet

Jedes Kind und auch die Gruppenleitung erhält die Möglichkeit, sich ohne Bewertung zum Thema zu äußern, um von eigenen Erfahrungen, Erlebnissen, Emotionen zu berichten.

Es ist wichtig, dass die sprechende Person die Gewissheit hat, dass alles unkommentiert stehen bleibt. Nichts wird bewertet, nichts wird infrage gestellt, nichts wird belacht!

Diese besondere Sprechsituation empfinden viele Schülerinnen und Schüler als sehr entlastend und befreiend. Viele fühlen sich dadurch erst ermutigt, überhaupt etwas zu sagen, sich zu öffnen und etwas von sich selbst preis zu geben. Diese Regel gilt auch für die Phase „Widerspiegeln“!

In der Gruppe Geborgenheit und Sicherheit erfahren

Jedes Kind und auch die Lehrperson sagt reihum etwas zum Thema. Wenn ein Kind nichts sagen kann oder möchte, dann sagt es den Satz: „Ich möchte heute nichts dazu sagen“ oder nutzt die entsprechende Illustrationskarte und hat sich damit aktiv am Magic Circle beteiligt. Auch dieser Satz wird dann in der Phase 3 als Beitrag des entsprechenden Kindes widergespiegelt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass manchmal Kinder, die eigentlich nichts dazu sagen wollten, durch die Beiträge der anderen ermutigt werden, später doch noch etwas von sich zu erzählen. Manche brauchen ihre Zeit, um sich zu öffnen. Und die sollen sie im Magic Circle auch bekommen. Im Magic Circle nutzen oft auch die schüchternen, zurückhaltenden Kinder die Gelegenheit, sich mitzuteilen.

Hier im Magic Circle ist es wichtig, echt und transparent zu sein. So können emotionale, persönliche und soziale Fähigkeiten gefördert werden – Grundlagen für ein gesundes Selbstbewusstsein, Grundlagen dafür, dass Gewalt erst gar nicht entsteht.

Möglichkeiten der Gruppenbildung

Die ideale Teilnehmerzahl liegt bei 8 bis 12 Kindern. Bei dieser Gruppengröße wird der Magic Circle ungefähr 10 bis 20 Minuten dauern. Kinder können sich im Allgemeinen über diesen Zeitraum noch gut konzentrieren und sich das, was sie von den einzelnen Beiträgen wahrgenommen haben, auch noch merken.

Damit steht die Lehrperson vor dem Problem, die Klasse aufteilen zu müssen. Hier gibt es keine allgemein- gültige Lösung. Jede Lehrperson stimmt diese Frage am besten auf die jeweiligen schulischen Gegebenheiten ab. Folgende Möglichkeiten haben sich bewährt:

  • Die eine Gruppe führt Magic Circle mit der Lehrperson durch, die andere Gruppe arbeitet im selben Raum in Stillarbeit an einem anderen Thema. In einem zweiten Durchgang, entweder am selben, am darauffolgenden Tag oder beim nächsten Magic-Circle-Treffen, werden die Rollen getauscht.
  • Es gibt zwei parallele Gruppen; die eine Gruppe führt den Magic Circle mit der Lehrperson durch, die andere Gruppe wird entweder von einer zweiten Lehrperson oder von einer sozialpädagogischen Fachkraft gefördert. Die Gruppen tauschen dann entweder am selben, am darauffolgenden Tag oder beim nächsten Magic-Circle-Treffen die Rollen.

Sollten die einmal gebildeten Gruppen beibehalten werden?

Allgemeingültig lässt sich das nicht beantworten. Die Kinder, die gemeinsam regelmäßig am Magic Circle teil- nehmen, erfahren sehr viel voneinander, sie lernen sich und die anderen viel besser kennen, bauen Beziehungen auf und – ganz wichtig – entwickeln Empathie füreinander. Das würde für eine feste Gruppenaufteilung sprechen.

Auf der anderen Seite ist aber auch eine größere Wertschätzung aller Kinder der Klasse untereinander wünschenswert; was für eine Rotation spricht.

Die optimale Lösung wäre wahrscheinlich eine Mischung aus beiden Varianten: Für einen gewissen Zeitraum behält man die Zusammensetzung bei und verändert sie dann in regelmäßigen Abständen.

Wie führe ich den Magic Circle durch?

Eine kurze Anleitung

  • Der Magic Circle sollte ein- bis zweimal in der Woche, idealerweise täglich, durchgeführt werden.
  • Jeweils mit 8 bis 12 Kindern. Hierfür muss die Klasse geteilt werden. Anregungen unter „Möglichkeiten der Gruppenbildung“ oder hier.
  • Eine Magic-Circle-Einheit dauert ca. 10 bis 20 Minuten.

  • Stühle entsprechend der Anzahl der Teilnehmenden im Kreis aufstellen
  • Das Magic-Circle-Tuch in der Mitte ausbreiten
  • Mögliche Rituale zur Einleitung von Anfang und Ende des Magic Circle sind eine Klangschale, Klangglocken, das Entzünden einer Kerze.

1. Regel: „Dem Sprechenden wird zugehört“
Zuhören, wahrnehmen, wertschätzen: Eine Person spricht, die anderen hören aufmerksam zu.

2. Regel: „Das, was jemand sagt, ist okay“
Nichts wird bewertet, nichts wird infrage gestellt, nichts wird belacht. Diese Regel gilt auch für die Phase des Widerspiegelns!

3. Regel: „Jeder kommt dran“
In der Gruppe Geborgenheit und Sicherheit erfahren. Jedes Kind und auch die Lehrperson sagt reihum etwas zum Thema. Wenn ein Kind nichts sagen kann oder möchte, dann sagt es den Satz: „Ich möchte heute nichts dazu sagen“.

Phase 1 – „Wir sprechen über …“
Die Gruppenleitung wählt das Thema aus dem Magic-Circle-Handbuch aus oder sucht ein eigenes Thema und stellt es den Kindern vor.

Nachdenkphase
Es wird ein Ritual für die Nachdenkphase eingeführt. Zum Beispiel wird eine Klangschale angeschlagen oder alle schauen auf das Tuch. Die Nachdenkphase beginnt.
Wenn der Ton verklungen ist oder alle wieder in die Runde schauen, beginnt der Magic Circle.

Phase 2 – „Jeder sagt was“
Alle Teilnehmenden sagen reihum etwas zum Thema. Wer nichts sagen kann oder möchte, sagt: „Ich möchte heute dazu nichts sagen“.

Phase 3 „Widerspiegeln“
Jeder Teilnehmende spiegelt den Beitrag eines anderen mit eigenen Worten wider. Auch hier gilt: „Das, was jemand sagt, ist okay“. Die Gruppenleitung achtet darauf, dass alle Beiträge gespiegelt werden, ggf. werden am Ende die noch fehlenden Beiträge gemeinsam gespiegelt.

Phase 4 – „Zusammenfassen“
Die Gruppenleitung zieht ein kurzes Fazit. Wichtig: Nichts bewerten, keinen Beitrag wiederholen, keinen hervorheben.

Ende des Magic Circle
Klangschale oder Klangglocken werden erneut angeschlagen. Wenn der Ton verklingt – ist der Magic Circle beendet.

FAQ – Antworten auf häufig gestellte Fragen

Gerade diese Kinder können vom Magic Circle profitieren. Beim Magic Circle wird durch die Rituale und durch den immer gleichen Ablauf, eine ganz besonders wertschätzende, empathische Atmosphäre aufgebaut. Das Magic-Circle-Tuch als Mitte bietet zusätzlich die Möglichkeit, sich zu fokussieren. Es muss niemand direkt angeschaut bzw. angesprochen werden. So können auch die ruhigen Kinder ganz bei sich bleiben und sich öffnen, vielleicht auch erst mit der Zeit. Sehr hilfreich sind dabei die Regeln. In kleinen Schritten wird sich ein Vertrauen zur Gruppe aufbauen. Und wenn ein Kind nichts sagen kann oder möchte, dann reicht auch der Satz: „Dazu möchte ich heute nichts sagen“.

Wenn der Magic Circle in der Klasse erfolgreich etabliert wurde und die Kinder einige Erfahrungen mit der Methode gemacht haben, dann eignet sich der Magic Circle hervorragend, um Themen zu behandeln, die die Klasse betreffen. Der riesige Vorteil des Magic Circle ist, dass jeder über seine Einstellungen und seine Befindlichkeit zu dem Thema offen sprechen kann. Schon allein durch das Wahrnehmen der unterschiedlichen Sichtweisen wird sich etwas verändern. Themen, die eine Entscheidung verlangen, sind für diese Methode nicht geeignet.

Es gehört zum Konzept, dass sich die Kinder und die Lehrperson gleichermaßen am Magic Circle beteiligen. Ein Schüler-Lehrer-Verhältnis, das von Wertschätzung und Akzeptanz geprägt ist, kann zu einem aggressionsvorbeugenden Klassenklima beitragen. Dazu gehört nach Carl R. Rogers, dass sich die Lehrperson gegenüber den Schülern transparent macht, etwas von ihren Erlebnissen, Sichtweisen und Gefühlen mitteilt.

Auch diese oder gerade diese Kinder profitieren sehr stark von der Atmosphäre und den Inhalten im Magic Circle. Sie haben Gründe dafür, warum sie sich nicht oder noch nicht äußern können. Sie gehören mit zur Gemeinschaft. Sie erleben den ritualisierten Ablauf, der auch ihnen Sicherheit gibt. Wichtig ist, dass sie die anderen Kinder besser kennenlernen und deren Gefühle und Sichtweisen wahrnehmen. Sie brauchen einfach ihre Zeit!

Hier gilt: Weniger ist mehr! Man könnte so etwas sagen, wie: „Jeder von euch hat das schon einmal erlebt und sich ganz unterschiedlich dabei gefühlt.“ Oder: „Heute können wir sehen, dass wir uns über ganz verschiedene Dinge freuen können.“

Die meisten Kinder fühlen sich durch die Atmosphäre und die Methode im Magic Circle selbst sehr angesprochen und auch sicher, sodass Regelverletzungen nicht so häufig vorkommen. Ansonsten gelten hier die üblichen Maßnahmen, die auch sonst in der Klasse eingesetzt werden.

Wenn die Kinder den Magic Circle einige Male erlebt haben, regeln sich die Ausmaße der Redebeiträge meistens von selbst, da jeder Beitrag gespiegelt wird. Die Kinder bemerken sehr schnell, dass lange Beiträge kaum behalten werden können und dementsprechend auch oft nur in Teilen wiedergegeben werden können.

Wichtig: Das Kind hatte die Möglichkeit, etwas mitzuteilen. In der Magic-Circle-Runde sollte man das Thema begrenzen und den Schülern erklären, dass z. B. eine sehr belastende Situation angesprochen wurde, in der Erwachsene unterstützen sollten und sie sich darum kümmern werden. Sie können die Gelegenheit nutzen, nach dem Magic Circle mit dem Kind darüber zu sprechen und mitzuteilen, dass Sie sich Sorgen machen und Unterstützung anbieten. Ein Gespräch mit Kollegen oder Fachleuten – vielleicht in der Schule bei der Beratungslehrerin oder außerschulischen Beratungsstellen – kann weitere Hilfen bieten.

Im Anschluss an die Runde des Spiegelns fragt man, ob alle Beiträge gespiegelt wurden, die Kinder werden dann rückmelden, wenn ein Beitrag oder mehrere fehlen. Die Lehrerkraft kann dann fragen: „Wer hat behalten, was Kind X gesagt hat und kann es uns sagen?“ Auf diese Weise wird sichergestellt, dass kein Beitrag verloren geht und niemand übersehen wird.