Ideenfinder


Hygiene-Buddys

Ausgangspunkt vieler Schulprojekte zur Verschönerung der Schultoiletten ist die bedenkliche Situation in diesen Räumen. Die Schüler*innentoiletten sind häufig verschmutzt. Toilettenpapier wird im Sanitärraum verteilt, zur Überflutung der Toiletten verwendet, z. T. wird sogar die Einrichtung beschädigt. Beschwerden von Schüler*innen über die unangenehme Toilettensituation sind nicht selten und mancherorts sogar an der Tagesordnung. Einige Schüler*innen vermeiden den Weg zu den Schultoiletten sogar ganz.
Sicher kein neues Thema – aber einige Schulen haben es besonders gut in Angriff genommen! Um die Situation zu verbessern, entstand die Idee, dieses Problem selbst in die Hand zu nehmen.  Hierzu ist die große Betroffenheit der Schüler*innen ihr Hauptmotiv, sich zu engagieren und ein dauerhaftes Konzept zu entwickeln, über das nicht immer nur geredet wird, sondern das nachhaltig wirkt.
Erforderlich ist eine Gruppe von Schüler*innen, die beim Projekt Pate stehen und es längerfristig begleiten. An den Schulen, die das Projekt bisher durchgeführt haben, fand sich aufgrund der Betroffenheit der Schüler*innen in der Regel schnell eine Gruppe, die sich bereit erklärte, als Buddys an dem Projekt mitzuwirken. Diese beispielsweise „Hygiene-Buddys“ benannte Gruppe wird, nach Abschluss der ersten Projektphase, die Aufsicht der Schultoiletten übernehmen.
Um eine große Akzeptanz und Unterstützung der Hygiene-Buddys zu erreichen, ist es wichtig, bei der Planung des Projekts eine breite Schülerschaft anzusprechen. Mit einer Fragebogenaktion kann es beispielsweise gelingen, das Thema in den Focus der gesamten Schülerschaft zu rücken. Die Hygiene-Buddys können auch diese Aktion betreuen, indem sie mit Fragebögen in alle Klassen gehen und ihre Mitschüler*innen über das Projekt informieren. Die Auswertung kann ebenfalls von den Hygiene-Buddys übernommen und anschließend mit der koordinierenden Lehrkraft besprochen werden. Eine Befragung kann ein genaues Bild von der derzeitigen Situation auf den Toiletten der Jungen und Mädchen geben. Es zeigte sich, dass viele Schüler, insbesondere die Mädchen, den Gang zur Toilette mieden. Als Grund geben sie den Geruch oder die mangelnde Sauberkeit auf den Toiletten an. Auffällig bei den Jungen ist, dass sie häufig während des Unterrichts oder in den Wechselpausen die Toiletten aufsuchen, weil sie sich während der großen Pause beobachtet fühlen, wenn Schüler die Tür aufreißen. Sie hätten gerne eine Trennwand zwischen den Toiletten und der Eingangstür. In jedem Fall zeigt eine Fragebogenaktion deutlich, ob und wo Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse der Auswertung sollten der Schulgemeinde nicht vorenthalten werden. Mit einer weiteren Aktion können die Hygiene-Buddys das Thema erneut in die Schülerschaft tragen, um eine breite Akzeptanz des Projektes und der Hygiene-Buddys zu erreichen. Sie können die Ergebnisse der Umfrage in allen Klassen vorstellen und diese bitten, gemeinsam mit ihrer Klassenleitung (weitere) Lösungsvorschläge – zum Beispiel in einer Klassenratssitzung – auszuarbeiten.
In weiteren Treffen der Arbeitsgruppe werden auf Basis der Umfrageergebnisse die nächsten Schritte besprochen und schon einige sinnvolle Regeln für die Toilettennutzung aufgestellt. Die Hygiene-Buddys können einen Termin mit der Schulleitung vereinbaren, um den Ist-Zustand der Befragung darzustellen und im Rahmen einer Ortsbegehung die Missstände deutlich zu machen. Eventuelle bauliche Veränderungen müssen mit der Schulleitung und dem Schulträger abgestimmt werden.
Des Weiteren können die Hygiene-Buddys schon kurzfristige Veränderungswünsche, wie z. B. bunte Bilder, Raumdüfte etc., umsetzen. Zusätzlich können die Hygiene-Buddys als eine Art Aufsicht die Sauberkeit der Toiletten überprüfen und einzelne Schüler*innen auf Fehlverhalten hinweisen, dies erfordert natürlich ein großes Engagement. Hier ist zu beachten, dass es allgemein anerkannte Schüler*innen mit gutem Standing sein sollten, die diese Aufsicht führen. Wichtig für ein weiteres gutes Gelingen des Projektes sind die regelmäßigen Teamsitzungen mit den Schüler*innen, da es sich um einen ständigen Prozess handelt, der regelmäßig überprüft werden muss, um auf gegebene Veränderungen direkt einzuwirken.

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